Ob Skat am Stammtisch in der Kneipe, Mau-Mau in der großen Pause oder 31 auf der Fähre – Kartenspiele machen Spaß, bringen Menschen zusammen und gehören deshalb schon seit Jahrhunderten zur Freizeitkultur. Die ersten bekannten Spielkarten stammen aus China: Dort wurden sie bereits im 9. Jahrhundert verwendet, allerdings eher als eine Art Währung im Glücksspiel. Im 14. Jahrhundert kamen sie schließlich in Europa an, vermutlich über die Seidenstraße oder durch Kontakte mit den Mauren in Spanien.
Zunächst waren sie nur den Adligen vorbehalten, aber mit der Erfindung des Buchdrucks im 15. Jahrhundert wurden sie auch für andere Bevölkerungsschichten erschwinglich und verbreiteten sich schnell. In dieser Zeit haben sich auch viele der Kartensymbole und -farben entwickelt, mit denen wir immer noch spielen – zum Beispiel das französische Blatt mit Karo, Herz, Pik und Kreuz.
Klassische Kartenspiele für zwei Personen
Auch in Deutschland sind Gesellschafts- und Kartenspiele seit jeher ein beliebtes Hobby, haben seit der Corona-Pandemie allerdings noch mal einen deutlichen Aufschwung erlebt. Jeder deutsche Haushalt hat im Schnitt bis zu zehn Karten- und Gesellschaftsspiele im Wohnzimmerschrank. Viele Kartenspiele sind dabei für größere Gruppen ausgelegt, aber es gibt auch zahlreiche Varianten, die sich zu zweit spielen lassen.
Skat
Skat ist zwar traditionell auf drei Spieler ausgelegt, kann in der Variante „Zweier-Skat“ aber zu zweit gespielt werden, indem ein fiktiver dritter Spieler simuliert wird. Von Reizen über Passen bis Stechen – der taktische Tiefgang bleibt dabei erhalten, sodass hier vor allem Strategiefans auf ihre Kosten kommen.
Mau-Mau
Die Regeln für Mau-Mau sind denkbar einfach: Wer eine passende Karte auf den Stapel legt, kommt dem Sieg ein Stück näher, weil derjenige, der zuerst alle Karten abgelegt hat, gewinnt. Sonderregeln bringen zusätzliche Dynamik ins Spiel: Spielt man beispielsweise eine Sieben aus, muss der nächste Spieler zwei Karten aufnehmen.
Piquet
Bei Piquet geht es darum, durch geschicktes Tauschen und kluges Ausspielen möglichst viele Punkte zu erzielen. Das traditionelle Kartenspiel stammt aus Frankreich und gehört zu den anspruchsvolleren Spielen, da man nicht nur Glück braucht, sondern auch bluffen muss.
Moderne Kartenspiele für zwei Personen
Neben den Klassikern gibt es auch moderne Kartenspiele, die speziell für zwei Personen entwickelt wurden. Hier kommen nicht die traditionellen Karten, wie man sie für Skat und Rommé nimmt, zum Einsatz, vielmehr handelt es sich um eigene Kartenspiele.
The Mind
The Mind ist ein Kartenspiel, das auf nonverbaler Kommunikation basiert. Die Spieler müssen ihre Karten in der richtigen Reihenfolge ablegen, ohne sich abzusprechen. Dabei geht es nicht um Strategie, sondern darum, ein gemeinsames Gefühl für den richtigen Moment zu entwickeln.
Lost Cities
Ganz anders sieht das beim Kartenspiel Lost Cities aus, bei dem es sehr wohl auf die richtige Strategie ankommt: Zwei Spieler treten als Forscher an und wagen riskante Expeditionen, bei denen die richtigen Karten zur richtigen Zeit ausgespielt werden müssen.
Jaipur
Jaipur ist eine weitere moderne Kartenspiel-Variante: Es dreht sich um den Handel mit exotischen Waren. Zwei Händler versuchen, auf einem Markt die besten Geschäfte zu machen, indem sie Waren clever tauschen und zur richtigen Zeit verkaufen. Die Regeln sind einfach und die Spielrunden dauern nicht lange.
Kartenspiele mit Standard-Decks
Unter einem Standard-Deck versteht man das 52-Karten-Blatt mit den vier bekannten Farben Karo, Herz, Pik und Kreuz. Es wird auch als französisches Blatt bezeichnet. Für Skat, Mau-Mau und Piquet nimmt man nicht alle Karten, für die folgenden Spiele aber schon.
Rommé
Bei Rommé geht es darum, Karten in bestimmten Kombinationen abzulegen. Gerade zu zweit macht das Spiel Spaß, weil man direkt auf die Züge seines Mitspielers reagieren kann, und die Runden nicht so lange dauern wie mit größeren Gruppen.
Gin Rummy
Gin Rummy ist eine der bekanntesten Rommé-Varianten für zwei Spieler. Im Vergleich zum klassischen Rommé verläuft das Spiel noch schneller und erfordert auch mehr taktisches Gespür, da Karten gezielt gesammelt und abgelegt werden müssen.
Schwimmen (31)
Beim Kartenspiel Schwimmen, auch bekannt als 31, geht es darum, mit drei Karten möglichst nah an den Wert 31 zu kommen. Die Runden sind blitzschnell vorbei – damit eignet sich Schwimmen besonders für eine kurze Partie zwischendurch.
Tipps für die Auswahl des passenden Kartenspiels
Für welches Kartenspiel soll man sich nun entscheiden? Hier spielen verschiedene Faktoren eine Rolle, zum Beispiel, wie viel Zeit man hat. Für ein paar Runden The Mind oder Schwimmen reichen schon Minuten aus, aber Lost Cities oder Skat kann schon mal einen ganzen Abend dauern. Außerdem spielt es eine Rolle, was einem mehr Spaß macht: dass man auf sein Glück vertraut oder es bevorzugt, sich die richtige Strategie zu überlegen. Bei Piquet und Gin Rummy kommt es beispielsweise mehr auf Taktik an als bei Mau-Mau und Schwimmen.
Häufig gestellte Fragen (FAQs)
Welche Kartenspiele eignen sich besonders für zwei Personen?
Es gibt zahlreiche Kartenspiele für zwei Personen, darunter Zweier-Skat, Mau-Mau, Rommé und Schwimmen. Wer lieber mit anderen Karten als den klassischen spielt, sollte Kartenspiele wie Lost Cities oder Jaipur ausprobieren.
Kann man klassische Kartenspiele zu zweit spielen?
Ja, viele klassische Kartenspiele lassen sich anpassen oder haben spezielle Varianten für zwei Personen. Skat kann beispielsweise als Zweier-Skat gespielt werden, und auch für Rommé sowie Gin Rummy kann man nicht mehr als zwei Spieler.
Wo kann man Kartenspiele für zwei Personen kaufen?
Kartenspiele für zwei Personen sind in Buchhandlungen, Spielwarenläden und großen Supermärkten erhältlich. Und natürlich wird man auch im Internet fündig, zum Beispiel in den Online-Shops der Spielehersteller.