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Mau Mau ist wohl eines der beliebtesten und bekanntesten Kartenspiele der Welt. Aufgrund seiner einfachen Regeln eignet sich Mau Mau für Spieler jeden Alters und erfordert keine Vorkenntnisse. Spezialkarten und zahlreiche Spielvarianten bringen allerdings Dynamik und Abwechslung ins Spiel. Im Folgenden werden neben den klassischen Mau Mau Regeln auch Sonderkarten und die bekanntesten Varianten vorgestellt.
Ziel des Spiels
Das Hauptziel bei Mau Mau besteht darin, als Erstes alle eigenen Handkarten abzulegen. Dabei ist klar im Vorteil, wer strategisch vorgeht und die Spezialkarten gezielt einsetzt. So können Mitspieler behindert werden und man wird die eigenen Karten schneller los. Die Mau Mau Regeln besagen außerdem, dass wenn ein Spieler vergisst, beim Ablegen der vorletzten Karte laut „Mau“ und beim Ablegen der letzten Karte „Mau Mau“ zu sagen, er zur Strafe eine oder zwei Karten vom Talon ziehen muss. Das Spiel endet entweder, wenn der erste Spieler alle Karten abgelegt hat oder man spielt weiter, bis nur noch ein Mitspieler Karten besitzt. Der zweite und dritte Platz wird durch das Addieren der Punkte der verbliebenen Karten ermittelt. Wer die niedrigste Punktzahl aufweist, wird folglich Zweiter, Dritter, usw. Findet das Punktesystem Anwendung, verstärkt sich der kompetitive Charakter von Mau Mau besonders, da sich Hierarchien unter den Mitspielern ergeben.
Punktesysteme können sich regional unterscheiden und sollten daher vor Spielbeginn abgeklärt werden. Ein gängiges System beruft sich auf folgende Werte: Ass: 11 Punkte, Zehn: 10, König: 4, Dame: 3, Bube: 2, Neun: 0, Acht: 0, Sieben: 0
Spielvorbereitung
Mau Mau wird mit mindestens 2 Spielern gespielt. Zu Beginn des Spiels wird einer der Mitspieler als sogenannter Geber bestimmt, der die Aufgabe hat, die Karten gründlich zu mischen und an jeden Mitspielenden fünf Karten im Uhrzeigersinn verteilt. Die restlichen Karten werden verdeckt als Talon in die Mitte gelegt. Die oberste Karte wird aufgedeckt daneben platziert, um den Ablagestapel zu beginnen. Gemäß der Mau Mau Regeln beginnt der Spieler links vom Geber das Spiel, und die Runde verläuft dann weiter im Uhrzeigersinn.
Spielablauf
Alle Mitspieler legen reihum geeignete Karten auf den Ablagestapel. Eine Karte gilt als geeignet, wenn sie entweder den gleichen Wert oder die gleiche Farbe wie die oberste Karte des Stapels hat. Kann keine passende Karte abgelegt werden, muss eine Karte vom Talon gezogen werden. Passt diese, darf sie sofort abgelegt werden. Kommen Spezialkarten zum Einsatz, kommt zusätzliche Dynamik ins Spiel. So müssen entweder zusätzliche Karten gezogen werden, eine Runde ausgesetzt werden oder man kann sich eine Karte wünschen.
Spielkarten und Funktionen
Mau Mau wird in der Regel mit einem klassischen 32er-Kartendeck gespielt, wichtig ist, dass die Karten 7, 8, 9, 10, Bube, Dame, König und Ass enthalten sind. Alle weiteren Karten sind optional, weshalb es unerheblich ist, ob mit einem deutschen oder französischen Blatt gespielt wird. Bei einem französischen Blatt mit 52er-Kartendeck können zusätzliche Karten entfernt werden, aber es kann auch ohne Weiteres mit allen 52 Karten gespielt werden. Gerade bei einer größeren Runde kann sich dies anbieten. Jede Karte hat ihre eigene Bedeutung, einige Spezialkarten haben zusätzlich Einfluss auf den Spielverlauf. Alle Karten ohne Spezialfunktionen dienen dem regulären Ablegen nach Farbe oder Wert.
Kartenwert 7
Legt ein Spieler eine 7, muss der nachfolgende Spieler zwei Karten vom Talon ziehen und darf in dieser Runde keine Karte ablegen. In einigen Varianten kann der nachfolgende Spieler, sollte er ebenfalls über eine 7 verfügen, diese ebenfalls ausspielen, wodurch sich die Anzahl der zu ziehenden Karten für den nächsten Spieler auf vier erhöht. Dieses Prinzip kann sich fortsetzen, sodass sich die Anzahl der zu ziehenden Karten kumuliert.
Kartenwert 8 oder Ass
Sowohl das Legen einer 8 als auch eines Asses greift aktiv in den Spielfluss ein. So muss der nachfolgende Spieler eine Runde aussetzen, wenn eine 8 ausgespielt wird. Bei einem Ass hingegen darf der ausspielende Spieler sofort nochmal ablegen. Hat er noch ein Ass, darf er wieder ausspielen. Sowohl die 8 als auch das Ass können die Straffunktion der 7, 2 Karten zu ziehen blockieren. Dies ist jedoch keine allgemein geltende Regel.
Kartenwert Bube
Der Bube ist eine der wichtigsten Karten im Kartendeck. Wird diese Karte ausgespielt, darf sich der Spieler eine Farbe wünschen, die der nächste Spieler ablegen muss. Kann diese Karte nicht bedient werden, muss der nachfolgende Spieler eine Karte aus dem Talon ziehen. Weitere gängige Varianten besagen, dass ein Bube farblich passend zur offen aufliegenden Karte ausgespielt werden muss. Darüber hinaus gilt oft, dass der Bube auf jede Karte gelegt werden darf. Die Karte, die auf den Buben folgt, muss dann zur Karte unter dem Buben passen. Viele Spielvarianten verbieten es allerdings, einen Buben auf einen bereits ausliegenden Buben zu legen. Ob diese spezielle Regel Anwendung findet, sollte vorab geklärt werden.
Varianten
Auch wenn Mau Mau Regeln im Grunde simpel und schnell zu erlernen sind, können durch die zahlreichen regionalen Varianten und Hausregeln viele Eigenheiten und Spielzüge auftreten, die die Spieldynamik und -strategie beeinflussen. Varianten können beispielsweise die Funktionen bestimmter Karten, die Anzahl der zu ziehenden Karten oder zusätzliche Sonderregeln betreffen. Es ist ratsam, sich im Vorhinein bezüglich der Regelungen abzusprechen, um Missverständnisse und Konflikte zu vermeiden.
Kartenwert 8
In vielen Varianten ist es üblich, dass eine 8 eine 7 blockieren kann. Das heißt, dass derjenige Spieler, der auf eine 7 eine 8 legt, keine 2 Strafkarten ziehen muss.
Kartenwert 9
Bestimmte Mau Mau Regeln besagen,dass das Ausspielen einer 9 dazu führt, dass die Spielrichtung umgekehrt wird. Wenn zuvor also im Uhrzeigersinn gespielt wurde, wird nun gegen den Uhrzeigersinn weitergespielt. Bei nur zwei Spielern bedeutet die Karte ein einmaliges Aussetzen des nächsten Spielers.
Kartenwert 10
Auch die 10 kann in einigen Spielvarianten eine spezielle Bedeutung haben. Sie kann, wie der Bube, auf jede beliebige Karte gelegt werden und kann auch den Wunsch nach einem abgelegten Buben auflösen. Diese speziellen Funktionen sind nicht universell in den Mau Mau Regeln festgehalten und sollten vor Spielbeginn geklärt werden.
Weitere Sonderregeln
Neben den obengenannten Kartenfunktionen gibt es weitere regionale Besonderheiten bei Mau Mau Regeln. Hier werden nochmals zwei der gängigsten beschrieben.
- Kartenwert Herz König: Spielt ein Spieler einen Herz König aus, muss der nächste Spieler 4 Karten ziehen, außer er hat auch einen Herz König. In diesem Fall kann diese Karte auch ausgespielt werden und der übernächste Spieler muss folglich 8 Karten ziehen.
- Letzte Karte 7: In manchen Varianten gilt es zu vermeiden, die 7 als letzte Karte auszuspielen, da man gegebenenfalls, wenn die Mitspielenden ebenfalls 7en ablegen, wieder mindestens 2 Karten ziehen muss. Falls die Variante gespielt wird, in der das Ablegen der letzten Handkarte das Spiel beendet, findet diese Regelung keine Anwendung.
- Letzte Karte Bube: Wer als letzte Karte einen Buben ablegt, verdoppelt dadurch die Minuspunkte seiner Mitspielenden.