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Durak ist ein traditionsreiches Kartenspiel, das seinen Ursprung in Russland hat und dort seit dem 19. Jahrhundert gespielt wird. Der Name „Durak“ bedeutet auf Deutsch „Dummkopf“. Das Ziel bei Durak ist es, am Ende nicht der letzte Spieler mit Karten auf der Hand zu sein. Denn dieser ist nach den Durak Regeln der Verlierer und wird als Durak bezeichnet. Mit seinen einfachen Grundregeln, die in diesem Beitrag dargestellt sind, der taktischen Tiefe und dem hohen Unterhaltungsfaktor ist Durak ein perfekter Einstieg in die Welt der Kartenspiele.
Spieleranzahl und Karten
Nach den klassischen Durak Regeln wird Durak mit einem Kartendeck aus 36 Karten gespielt. Enthalten sind die Werte 6, 7, 8, 9, 10, Bube, Dame, König und Ass in den vier Farben Kreuz, Pik, Herz und Karo. Die optimale Spieleranzahl liegt zwischen zwei und sechs Personen. Besonders beliebt ist Durak auch im Teammodus, bei dem sich zwei Teams mit jeweils zwei Spielern gegenüberstehen.
Vorbereitung
Vor dem ersten Spiel werden die Karten gut gemischt. Nach den Durak Regeln erhält jeder Spieler sechs Karten. Die restlichen Karten bilden einen verdeckten Nachziehstapel in der Tischmitte. Die oberste Karte des Stapels wird aufgedeckt und quer unter den Stapel geschoben. Ihre Farbe bestimmt die Trumpffarbe für die gesamte Runde. Die Trumpffarbe ist im Verlauf des Spiels besonders wertvoll, da sie alle anderen Farben sticht. Sollte ein Spieler zu Beginn sechs Karten derselben Farbe auf der Hand halten und keinen Trumpf besitzen, darf er eine Neumischung verlangen.

Spielablauf gemäß Durak Regeln
Das Spiel verläuft im Uhrzeigersinn. Der Spieler mit der niedrigsten Trumpfkarte beginnt den ersten Angriff. In den folgenden Runden greift jeweils der Spieler links vom vorherigen Angreifer an. Ziel ist es, möglichst schnell alle eigenen Karten loszuwerden. Wer am Ende als letzter noch Karten auf der Hand hält, ist der Durak.
Angreifen
Der Angreifer beginnt die Runde, indem er eine beliebige Karte offen vor den Verteidiger legt. Er kann im Laufe des Angriffs weitere Karten mit demselben Wert nachlegen, zum Beispiel mehrere 8en. Auch andere Spieler dürfen Karten mit dem gleichen Wert beisteuern, solange der Verteidiger nicht mehr als sechs Karten abwehren muss. Dies sorgt für Dynamik und Spannung, da der Verteidiger oft mit mehreren Karten gleichzeitig konfrontiert wird.
Beispiel: Der Angreifer legt eine 7. Ein Mitspieler hat ebenfalls eine 7 und legt sie dazu. Der Verteidiger muss nun beide 7en abwehren.
Verteidigen
Der Verteidiger muss laut Durak Regeln jede angreifende Karte mit einer höheren Karte derselben Farbe oder mit einer Trumpfkarte schlagen. Trumpfkarten können wiederum nur von höheren Trumpfkarten geschlagen werden. Kann der Verteidiger alle Karten abwehren, werden die gespielten Karten aus dem Spiel genommen. Gelingt es ihm nicht, muss er alle angreifenden Karten aufnehmen und darf in der nächsten Runde nicht angreifen.
Beispiel: Der Angreifer legt eine 9 in Herz. Der Verteidiger kann mit einer 10, einem Buben, einer Dame, einem König oder einem Ass in Herz abwehren – oder mit einer beliebigen Trumpfkarte.
Eine Besonderheit: Hat der Verteidiger eine Karte mit demselben Wert wie eine der angreifenden Karten, kann er den Angriff auf den nächsten Spieler „weiterschieben“.
Nachziehen
Nach der Angriffs- und Verteidigungsphase ziehen alle Spieler, die weniger als sechs Karten auf der Hand haben, vom Nachziehstapel nach. Der Angreifer zieht zuerst, dann im Uhrzeigersinn die übrigen Spieler. So bleibt die Handgröße möglichst lange konstant. Ist der Nachziehstapel aufgebraucht, wird nur noch mit den verbliebenen Karten gespielt.
Spielende: Wer wird der Durak?
Das Spiel endet, sobald alle Karten des Nachziehstapels aufgebraucht sind und nach und nach die Spieler ihre Handkarten loswerden. Der letzte Spieler, der noch Karten auf der Hand hält, ist der Durak und hat die Runde verloren. In vielen Runden wird der Durak mit einer kleinen Aufgabe, einem Scherz oder einer lustigen Strafe „belohnt“.
Varianten der Durak Regeln
Durak ist in Russland und darüber hinaus so beliebt, dass sich zahlreiche Varianten entwickelt haben, die eigene taktische Finessen mitbringen und für Abwechslung sorgen.
- Podkidnoy Durak: Die bekannteste Variante, bei der beliebig viele Karten mit gleichem Wert zum Angriff hinzugefügt werden dürfen.
- Perevodnoy Durak: Der Verteidiger kann den Angriff an den nächsten Spieler weitergeben, indem er eine gleichwertige Karte legt.
- Team-Durak: Zwei Teams spielen gegeneinander, wobei Teammitglieder sich nicht gegenseitig angreifen.
- Durak mit 52 Karten: Für größere Gruppen wird das Spiel mit einem vollständigen Kartendeck gespielt.
Häufige Fehler und Tipps für Anfänger
Gerade Einsteiger machen beim Durak-Spiel typische Fehler. Sie spielen ihre Trumpfkarten zu früh aus, sie ziehen unüberlegt nach oder sie greifen mit hohen Karten an. Es empfiehlt sich, die Karten der Mitspieler genau zu beobachten und sich zu merken, welche Farben und Werte bereits gespielt wurden. So lässt sich besser einschätzen, womit man angegriffen oder verteidigt werden könnte.